Kleine Blüten für kleine Hummeln
Das aus dem Mittelmeergebiet stammende Purpur-Leinkraut zählt zu den kurzlebigen Stauden. Gut nährstoffversorgte Pflanzen bilden im zweiten Jahr mehrere bis zu 80cm hohe dicht blaugrün belaubte Triebe mit vielblütigen endständigen Infloreszenzen, wobei man schon genau hinschauen muss, um die gespornten Einzelblüten erkennen zu können. Besonders häufig besuchen eher kleine Hummeln die Blüten, wobei sie oftmals viele Einzelblüten einer Infloreszenz in Folge besuchen und dabei von unten beginnen. Geht es den Pflanzen gut, entwickeln sich zusätzlich kleinere Infloreszenzen in den Achseln der obersten Blätter, so dass man den Eindruck gewinnt, die Nektarquelle würde nie versiegen.
Als letzte im Hummeljahr sind manchmal noch im Oktober Ackerhummeln an den letzten blühenden Leinkräutern zu beobachten, die die winzigen Nektarportionen aus den Spornen saugen und dabei die Leinkrautblüten bestäuben.
Das feine Saatgut reift rasch und fällt aus. Sämlinge entstehen reichlich, lassen sich bei Bedarf aber leicht jäten, beim Umpflanzen ist etwas Sorgfalt geboten. Auch Sämlinge sind sehr gut winterhart.
Auf nährstoffarmen Böden entstehen meist nur eintriebige Pflanzen, bei sehr gutem Gartenboden sind vieltriebige und eher mastige Leinkräuter zu erwarten.
Im Handel werden neben der Art auch weiße (Linaria purpurea ‚Alba‘) und rosafarbene Auslesen (Linaria purpurea ’Canon Went’) angeboten, die gleichermaßen bei Insekten hoch im Kurs stehen.